Landwirtschaftsbetrieb & Landwirtschaftlicher Dienstleistungsbetrieb Steier

Sensorgestützte N-Düngung

Variable Stickstoff Düngung mit dem N-Sensor System

 

Die Stickstoffdüngung im Ackerbau ist eines der sensibelsten Kriterien in der Pflanzenproduktion.

Im Gegensatz zu den Grundnährstoffdüngern (P/ K/ Mg/ Ca) ist hierbei entscheidend, den Stickstoff der jeweiligen Kultur zum optimalen Zeitpunkt und in richtiger Menge zuzuführen. Beim herkömmlichen N - Düngesystem werden die einzelnen Stickstoffgaben entsprechend der Produktionsrichtung, Kulturart, Entwicklungsstadien, Nmin Gehalte und N-Sollwerte verabreicht.

Die Verfahrensweise bei der variablen, also einer dem Bestand angepassten N-Düngung ist ähnlich, unterscheidet sich jedoch einigen wesentlichen Punkten. Die Stickstoffmenge wird nicht in konstanter Menge auf der gesamten Fläche gestreut, sondern anhand der Entwicklung, Bestandesdichte und bisher aufgenommenen N-Mengen standortangepasst appliziert.

In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen Verfahrensweisen näher erläutert.

Verfahrensweise im Winterraps:

N-Aufnahme und Streukarte Winterraps (Quelle Agriport)Nachdem im Herbst die Rapsflächen mit dem Sensorsystem gescannt worden sind und die Streukarten vorliegen wird die 1. Stickstoffgabe wie üblich zu Vegetationsbeginn gesetzt. Es wird somit nach Karte, also "offline"  gedüngt. Für die jeweilige N-Gabe gibt es extra Regelfunktionen, nach denen die Ausbringemengen gesteuert werden. Einfach formuliert; dichte, mastige und gut mit Stickstoff versorgte Teilfächen/ Bestände erhalten eine reduzierte N-Gabe und weniger gut entwickelte Teilflächen werden besser ausgedüngt. Dabei wird die über Winter abgestorbene Biomasse (Blätter) berücksichtigt und mit angerechnet. Somit wird der Bestandesaufbau dem Nährstoffbedarf entsprechend angeschoben bei gleichzeitiger Berücksichtigung von vorherrschenden Heterogenitäten.

Zur 2. Stickstoffgabe wird ab Beginn Streckungswachstum "online" mit dem N-Sensor gedüngt. Die Regelfunktion zur 2. N-Gabe wird durch die bisher aufgenommene N-Menge und die Ertragserwartung des Bestandes beeinflusst/ gesteuert. Dem professionellen Anwender ist es möglich, die Regelfunktionen entsprechend der Bestandessituation anzupassen. So kann der Landwirt selbst mitbestimmen wie "scharf" er den N-Sensor regeln lässt und gleichzeitig fließen seine Erfahrungen mit in das System ein.

Somit ergibt sich wiederum eine variable, der aktuellen Bestandesentwicklung angepasste 2. Stickstoffapplikation für den Winterraps.

 

Verfahrensweise im Wintergetreide:

Berechnung Streukarte für Wintergerste (Quelle Agriport)Ähnlich wie im Winterraps gibt es auch für die verschiedenen Wintergetreidearten verschiedene Kulturartspezifische Regelfunktionen für den jeweiligen Düngetermin. Diese Regelfunktionen legen fest, wie die gemessenen Sensorwerte (SN-Werte) in eine Nährstoffmenge umgerechnet werden. Somit steht dem Anwender frei, welchen Stickstoffdünger er applizieren möchte.

Nach erfolgtem Herbstscan können auch zur 1. N-Gabe mittels Streukarte (siehe Bild) mineralische Stickstoffdüngemittel variabel appliziert werden. Konnte kein Herbstscan durchgeführt werden, kann auch mit dem N-Sensor "online" gedüngt werden. Vorraussetzung hierfür sind dichte, kräftige und nicht durch Kahlfröste geschädigte Bestände. Zu stark dezimierte Pflanzenbestände werden vom Sensor nur bedingt erfasst und sind somit ungeeignet. Hier bietet sich eine konstante N-Düngung an.

Ab der 2. N-Gabe (Schossergabe) kann der N-Sensor seine Stärken voll ausspielen. Im Entwicklungsstadium EC 31/32 wird mit dem N-Tester der Stickstoffbedarf der jeweiligen Getreidekultur und Sorte ermittelt und anschließend mit dem N-Sensor gesteuerten Streuer badarfsgerecht gedüngt. Zeitgleich sollt auch ein N-Monitoring angelegt werden, um die erfolgte Düngemaßnahme auch bewerten zu können. Somit kann gut nachvollzogen werden ob die Düngergabe nach und nach im Pflanzenbestand ankommt.

Zusammenfassung:

Entscheidend für die genaue Stickstoffapplikation ist eine geeignete Düngetechnik/ Streutechnik. Des weiteren setzt eine effiziente Düngung auch eine große Erfahrung des Landwirts/ Nutzers voraus. Negative Einflüsse wie Wind, ungünstige Düngemittelbeschaffenheiten oder verschlissene Applikationstechnik sind unbedingt zu vermeiden. Zeitgemäße Düngetechnik mit dem Yara N-Sensor gekoppelt und optimal auf die jeweiligen Bedingungen eingestellt, lässt sich die N-Düngung sehr präzise realisieren und zudem sind Einsparungen bei N-Düngemitteln möglich. Der Yara N-Sensor unterstützt das Auge des Landwirts und bietet nicht nur im Bereich der N-Düngung Vorteile.

 

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